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DAS ALTE LAND

Das Alte Land ist ca. 170 m² groß, etwa 30 km lang und maximal 10 km breit.

 

… innerhalb natürlicher Grenzen

Das Alte Land liegt an der Tideelbe zwischen den Hansestädten Hamburg und Stade. Im Nordosten wird es durch die Elbe begrenzt, im Südwesten von einem 0,5 bis 3 km breiten Moorgürtel vor der hohen Geestkante, im Nordwesten durch die Schwinge und die Stadt Stade, im Osten verjüngt sich die Ausdehnung des Alten Landes und grenzt dort an Moorburg. 


Drei Meilen

Lühe und Este, die beiden Nebenflüsse der Elbe, zergliedern das Alte Land auf natürliche Weise in drei Bezirke, die durch die Umdeichung im Zuge der Hollerkolonisation seit dem Mittelalter als Großpolder betrachtet werden können und seitdem als die „Drei Meilen” bezeichnet werden.


… an der Tideelbe

Der Schutz vor den täglichen Gezeiten, Sturmfluten, Deichsicherheit und Deichrecht und das ausgeklügelte Entwässerungssystem prägen die Kulturlandschaft seit ihrer planmäßigen Anlage durch die holländischen Lokatoren im Mittelalter bis heute. Und sie sind bis heute für das Leben und Wirtschaften im Alten Land existenziell.


… einzigartig und echt

Die auf europäischer Ebene „eindeutig abgrenzbare historische Kulturlandschaft von besonderer Eigenart”, ihre zahlreichen Boden- und Baudenkmale – alleine im niedersächsischen Teil sind es 363 Bodendenkmale, darunter alle Fluss- und Hinterdeichlinien und 479 Baudenkmale – und die typischen Kulturlandschaftselemente bilden die charakteristischen, räumlichen Strukturen des Alten Landes und damit letztlich die Unverwechselbarkeit der Kulturlandschaft in ihrer Eigenart.


… seit 900 Jahren innovativ und in Funktion

Das Alte Land stellt einen eigenen Wirtschaftsraum dar, der sich bis heute in allen Bereichen (Bewirtschaftung, Siedlung, Infrastruktur) der ursprünglichen, im Hochmittelalter angelegten, linearen Kulturlandschaft unterordnet. Die Struktur der planmäßig angelegten Landschaft prägt bis heute den ObstbauWirtschafts- und Lebensweise im Alten Land.

900 Jahre Kulturlandschaft, das heißt im Alten Land auch 900 Jahre Austausch und Erfahrung in den Bereichen Wasserbau, Schiffbau, Obstbau und -technik und Innovationen, die aus dem Gebiet in die Welt gingen.

… unversehrt und von außergewöhnlichem Wert

Die Hollerkolonisation hat – bis heute – nicht nur Einfluss auf die Planung und Gestaltung der Entwässerungs-Landschaft. Die Siedler wurden für Ihr Kolonisationswerk durch besondere Rechte belohnt. Das hollersche Rechtswesen, die Verantwortung für die Deichsicherheit, die besonderen Anbaubedingung in Marsch, der Wohlstand ließen im Alten Land nicht nur Obst, sondern auch einen einzigartigen Kulturreichtum erblühen – bis hin zu den Spuren und Instrumenten des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger, die bis heute Fachleute und Musiker aus aller Welt ins Alte Land ziehen.


Zitate:


„Das Alte Land bildete eine autonome Kommune, eine Landesgemeinde, die den Rahmen für die eigenständige kulturelle Entwicklung in Bauten, Trachten, Wirtschaftsweise bildete. Sie entstand trotz des Gegensatzes zwischen Sachsen im Hochland und Holländern im Sietland. Das gemeinsame Interesse am Deichschutz war hierfür wichtig und ausschlaggebend.”

„Die autonome Landesgemeinde als historischer Hintergrund einer holländisch geprägten und eigenständig weiterentwickelten Kulturlandschaft ist ein beachtliches Alleinstellungsmerkmal, dass das Alte Land allenfalls mit dem Land Hadeln teilt. Als besonderer Clou kommt hinzu, dass im Alten Land mit der Entstehung der Hauptmannschaften im 14. Jahrhundert bereits die Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung vorweggenommen wurde, die sich in Mitteleuropa erst im 19. Jahrhundert durchsetzte. Die Bedeutung der Landesgemeinden ist neben den Städten für die Durchsetzung der modernen Bürgergesellschaft hoch einzuschätzen.“
Adolf E. Hofmeister, Das Alte Land: Einzig nicht artig – Eine Tochter wird erwachsen – Die Hollerkolonie Altes Land


„Das Alte Land ist eine Landschaft von herausragender Bedeutung und in seiner Zugehörigkeit zur europäischen seriellen Hollerkolonisation von universellem Rang. Die Elbe, das von Obstbau, Altländer Höfen und Kirchen, historischen Orten innerhalb der Marschenkultivierung mit Deichen und Gräben bestimmte maritime Landschaftsbild prägen die Einzigartigkeit dieser Landschaft, die im 20. Jahrhundert im In- und Ausland zur Wahrnehmung als „Obstparadies“ führte. Daher ist es dringend geboten, die Kulturgüter des Alten Landes als ihre Zentralwerte und integralen Bestandteile zu erhalten, zu pflegen und schonend weiterzuentwickeln.“
Burggraaff und Kleefeld, Länderübergreifende Kulturlandschaftsanalyse Altes Land

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